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Die 3R-Prinzipien (Replacement, Reduction, Refinement) wurden bereits vor mehr als 50 Jahren von William Russel und Rex Burch beschrieben.
Replacement beschreibt die Nutzung von alternativen Methoden, die den Einsatz von lebenden Tieren reduzieren oder ersetzen. Alternativmethoden können auf einfachen Organismen wie Bakterien oder wirbellosen Tieren, tierischen oder menschlichen Zell- und Gewebekulturen oder Computermodellen basieren. Reduction bezieht sich auf alle Ansätze, die auf eine Reduzierung der Anzahl der eingesetzten Tiere im Tierversuch zielen. Dies können eine gute Versuchsplanung und moderne, statistische Auswertungsmethoden sowie bestimmte Techniken, wie z.B. bildgebende Verfahren, sein. Das dritte R, Refinement, beschreibt alle Massnahmen, welche die Belastung, von Versuchstieren reduzieren und ihr Wohlbefinden erhöhen können. Dies schliesst Verbesserungen von experimentellen Bedingungen, artgerechte Tierhaltung und einen empathischen und schonenden Umgang mit Versuchstieren ein.
Heute ist das 3R-Prinzip in der Wissenschaft anerkannt und bildet die Grundlage für verantwortungsvolle Forschung mit Tieren. Das 3R-Prinzip ist sowohl in internationale als auch nationale Gesetzgebung eingeflossen und zeigt Wirkung, so ist seit den 80er Jahren die Zahl der Versuchstiere stark zurückgegangen. Die Universität Zürich ist sich ihrer Verantwortung gegenüber den im Versuch eingesetzten Tieren bewusst und unterstützt die Stärkung der 3R in Forschung und Lehre.
Dr. Paulin Jirkof hat an der Georg-August-Universität Göttingen Biologie, mit einer Spezialisierung auf Zoologie und Verhalten, studiert. An der Universität Zürich promovierte sie in Labortierkunde / Neurowissenschaften und schloss ihr Studium in Management, Technology, and Economics an der ETH Zürich mit einem Master ab. Seit 2014 arbeitete sie als Juniorforschungsgruppenleiterin in der Abteilung Forschung Chirurgie am Universitätsspital Zürich. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Erfassung von Belastung und Förderung von Wohlbefinden, das Refinement von experimentellen Haltungsbedingungen und die Verbesserung der Schmerzbehandlung bei Labornagern.
2013 wurde ihr der Titel Fachwissenschaftlerin für Versuchstierkunde verliehen. Paulin Jirkof ist seit vielen Jahren in der Ausbildung von Naturwissenschaftlern, Veterinärmedizinern und Humanmedizinern tätig und lehrt im Bereich Tierschutz, Schmerz- und Belastungseinschätzung, Analgesie und 3R an der Universität Zürich und an der RWTH Aachen.
Die Förderung der 3Rs ist für Paulin Jirkof eine Herzensangelegenheit, die sie seit Beginn ihrer professionellen Tätigkeit verfolgt. Dazu gehört für sie die Förderung von relevanter und anwendungsorientierter Forschung, Beratung und Weiterbildung von Wissenschaftlern und Tierpflegenden und eine konstruktive und offene Kommunikation über Tierschutz, Tierversuch und Wissenschaft.
Seit April 2018 ist Paulin Jirkof 3R-Koordinatorin der Universität Zürich und vertritt die UZH am 3R Kompetenzzentrum, Schweiz.
Y13G01
Winterthurerstr. 190, CH-8057 Zürich
Tel. +41 44 63 58294
mail
Laura Kämpfen (BA) studiert an der Universität Basel im MA Philosophie und Ethnologie. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Tierphilosophie, Medizinethik und Medizinethnologie. Mit diesen Themen setzt sie sich vornehmlich im Rahmen des One Health Ansatzes auseinander und beschäftigt sich mit der Frage, wie die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zusammenspielt.
Mit ihrem geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Hintergrund unterstützt und ergänzt sie seit 2023 die Abteilung Tierwohl und 3R in der Kommunikation. Dabei ist es ihr ein grosses Anliegen, Tiere in der Forschungsrealität sichtbar zu machen und faktenbasiert über Tierversuche zu kommunizieren.
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