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Der UZH 3R Award soll Anstrengungen und Erfolge von UZH-Angehörigen im Bereich 3R innerhalb und ausserhalb der UZH sichtbar machen und damit die 3R Prinzipien an der UZH fördern.
Der Award ist mit 5000 CHF dotiert und wird jährlich verliehen.
Die Gewinner des UZH 3R Award 2024 stehen fest.
Ein Preis geht an Petra Seebeck und ihr ZIRP Team für ihre Anstrengungen chirurgische Eingriffe an Nagern in Tierversuchen zu optimieren. Chirurgie ist ein integraler Bestandteil vieler experimenteller Studien. Eine gute chirurgische Praxis ist eine Voraussetzung für den chirurgischen Erfolg und ein optimales Wohlergehen der Tiere, was nicht nur die postoperative Genesung der Tiere, sondern auch das Ergebnis und die Validität einer Studie verbessert. Das Team hat sich daher zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von systematischen Reviews und Umfragen einen Einblick in die Anwendung der guten chirurgischen Praxis bei der Operation von Labornagern zu gewinnen. Als Folge ihrer Erkenntnisse werden spezielle Schulungen und Leitlinien entwickelt und bereitgestellt, um diese Situation zu verbessern. Auch ihr vielbesuchter Kurs “Good Surgical Practice for Rodent Surgery” ist ein erfolgreicher Schritt in diese Richtung, der in Zukunft durch Schulungsvideos und Poster ergänzt werden soll.
Der zweite Preis wird an Benjamin Ineichen und sein Team verliehen. Ziel des STRIDE- Labs ist es, systematische Revews zu einem Standardinstrument für tierexperimentell arbeitende Forscher*innen an der UZH (und darüber hinaus) zu machen, indem es sich für die Evidenzsynthese in der Forschung mit Tieren einsetzt und eine unterstützende Umgebung bereitstellt, um den Prozess für systematische Reviews effizienter zu gestalten. Die laufenden Bemühungen haben zu einer Vielzahl von Ergebnissen geführt: CAMARADES Zürich wurde kürzlich lanciert und bietet Forschenden an der UZH einen unterstützenden Rahmen für die Durchführung systematischer Reviews. Es wurden Tools zur Automatisierung systematischer Reviews entwickelt, die Forschenden bereits offen zur Verfügung stehen, z.B. für die automatische Datenextraktion aus Tierstudien. Es wurde ein Pilot-Datenlager eingerichtet, das die Erfolgsquoten bei der translationalen Forschung im Bereich der Multiplen Sklerose vom Labor bis zur Praxis darstellt. Außerdem veranstaltete das Team im August 2023 die erste CAMARADES-Sommer school zu systematischen Reviews von Tierversuchen.
Der Beitrag kann sich in Vorschlägen zur Änderung bereits vorhandener Forschungstechniken oder in innovativen Ansätzen äußern, die das Tierwohl im Tierversuch verbessern oder die Verwendung von Tieren verringern oder ganz ersetzen.
Es können sowohl publizierte wissenschaftliche Arbeiten (inkl. öffentlich zugänglicher Preprints) von UZH-Forschenden als auch Aus- und Weiterbildungsprojekte und Initiativen zur Implementierung von 3R Methoden von UZH-Angehörigen an der UZH nominiert werden. Die Publikation, das Projekt oder die Initiative sollte im Jahr vor der Preisverleihung veröffentlicht worden sein oder stattgefunden haben (2025 z.B. 01.01.24-15.06.25).
Die Bewerbungen werden an ihrer 3R-Relevanz (z.B. wie viele Tiere kann eine Methode einsparen oder wie stark wird die Belastung von Tieren durch eine Methode reduziert etc.) und ihrer Reichweite (Bemühungen zu Implementierung, Etablierung, Dissemination an der UZH, schweizweit, international) beurteilt, wissenschaftliche Projekte sollten zusätzlich über eine gute wissenschaftliche Qualität verfügen (siehe z.B. auch Policy zur Forschung mit Tieren).
Die Bewerbung bitte an 3r@research.uzh.ch senden.
Deadline 2024: 15.06.24
Das Auswahlgremium besteht aus externen Experten mit Expertise für Ersatzmethoden, Tierexperimentelle Forschung und Tierhaltung, Biostatistik und/oder Ethik.
Giuseppe Esposito: Ersatz von Tieren in der mikrochirurgischen Aus- und Weiterbildung
Durch den Einsatz menschlicher Plazenten konnte Giuseppe Esposito die Verwendung von Versuchsratten in seinen mikrochirurgischen Kursen überflüssigmachen. Durch ihre zahlreichen Gefässe unterschiedlichster Grösse können die Verhältnisse während einer Operation gut mit diesem Ersatzmodell simuliert werden und Chirurgen erfolgreich ausgebildet werden. Hier erklärt Giuseppe Esposito wie er alle Tiere in seinem Kurs ersetzen konnte: Video.
Melanie Generali: iPSC Core Facility (iPSCore)
Induzierte pluripotente Stammzellen, kurz iPSC, können in manchen Fällen Versuchstiere in der biomedizinischen Forschung ersetzen. Melanie Generali hat die iPSC Core Facility (iPSCore) am Institut für Regenerative Medizin (IREM) der Universität Zürich gegründet, die als schweizweit einzigartige Forschungseinrichtung Forscher:innen bei der Herstellung von und Arbeit mit iPSC unterstützt. Erfahren Sie mehr über Melanie Generalis Arbeit in diesem Video.
Fragen oder Feedback an Paulin Jirkof, paulin.jirkof@uzh.ch